Das Kontinenz-Infoportal
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Wenn öfter mal was in die Hose geht

Harninkontinenz und Stuhlinkontinenz – was ist das eigentlich?

Harninkontinenz

Fangen wir mit der Harninkontinenz an. Wir alle kennen das: Als gesunder Mensch nehmen wir die Signale unseres Körpers deutlich wahr, wenn wir „müssen“. Wir können unseren Urin so lange zurückgehalten, bis die Blase voll ist und wir die Möglichkeit haben, ihn mittels einer bewussten Öffnung unseres „Verschlusssystems“ durch die Harnröhre abfließen zu lassen. In der Medizin nennt man das Miktionsvorgang (Entleerungsvorgang).
Kranke Menschen, die etwa querschnittsgelähmt sind oder unter Morbus Parkinson leiden, gelingt all dies eingeschränkt oder gar nicht (mehr).
Hinter dem Miktionsvorgang Dahinter verbirgt sich ein komplexes Zusammenspiel mehrerer Muskelgruppen und Organsysteme wie etwa der Blase, der Beckenbodenmuskulatur und den Schließmuskeln. Genau diese Komplexität des Vorgangs führt aber auch dazu, dass es bei manchen Menschen zu „Störfaktoren“ kommt. Reicht beispielsweise die Kraft des Beckenbodens oder der Schließmuskeln nicht (mehr) aus, um dem Druck der gefüllten Blase standzuhalten oder sendet die Blase falsche Signale über Ihren Füllungszustand, kommt es zur Inkontinenz – dem unfreiwilligen Urinverlust

Die vielen Formen der Harninkontinenz
Es gibt mehrere verschiedene Formen der Harninkontinenz: Die Belastungsinkontinenz kommt bei Frauen besonders häufig vor. Dann geht Urin unkontrolliert beim Husten, beim Lachen, beim Niesen oder auch beim Treppensteigen oder Sport ab.

Von der sogenannten Überaktiven Blase spricht man, wenn sich die Blasenmuskulatur spontan zusammenzieht und den Urin aus der Harnröhre herausbringt. Die Ursache kann an einer überaktiven Blasenmuskulatur, an fehlerhaften Signalen der Blase an das Gehirn oder Störungen der Kontrolle der Blase durch das Gehirn liegen.

Zudem unterscheidet man auch noch die Überlaufinkontinenz und die extraurethrale Inkontinenz. Es handelt sich um Urinverlust bei voller Blase oder durch eine krankhafte Verbindung z. B. zwischen Blase und Scheide.
Letztendlich treten aber oft auch Mischformen dieser verschiedenen Inkontinenz-Formen auf.

Die Stuhlinkontinenz

Für viele Betroffene noch deutlich unangenehmer als die Urininkontinenz ist die Stuhlinkontinenz, bei der die Fähigkeit zur Kontrolle und Wahrnehmung des Stuhlabgangs beeinträchtigt ist. Auch dabei ist wieder ein komplexes Zusammenspiel unterschiedlicher Körperfunktionen am Werk. Beteiligt sind hier der Schließmuskelapparat und der Mastdarm. Manchmal ist bei Stuhlinkontinenz auch nur der Schließmuskelapparat erkrankt. Das reduziert meist die Fähigkeit, den Stuhldrang zu kontrollieren. In jedem Fall muss bei Stuhlinkontinenz möglichst immer schnell – bestenfalls innerhalb weniger Minuten – eine Toilette zur Verfügung stehen, damit nichts in die Hose geht!