Das Kontinenz-Infoportal
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Was hilft wirklich bei Inkontinenz?

Hausmittel sind es eher selten.

Das Wichtigste vorab: Eine Inkontinenz ist nichts, wofür sich die Betroffenen schämen müssen. Meist ist jede Form der Inkontinenz medizinisch gut zu behandeln. Vermeiden Sie also unbedingt, dass Ihre Inkontinenz chronisch wird, nur weil Sie zu lange gewartet oder sich geschämt haben, den Hausarzt oder den Facharzt z.B. den Urologen oder Gynäkologen um Rat zu fragen. 

Sie bekommen dort professionelle Hilfe, die über gute Ratschläge und Hausmittel hinausgeht. Denn die Ursachen einer Inkontinenz können vielseitig sein und von einer Harnwegsinfektion über eine Belastungsinkontinenz bis hin zu Enddarmentzündungen u. a. reichen. Die ärztliche Diagnose ist deshalb unerlässlich.
Ganz gleich, ob Sie von einer Harninkontinenz oder einer Stuhlinkontinenz betroffen sind – lassen Sie die Diagnose Ihren Arzt erstellen und sprechen Sie dort persönlich ab, ob vielleicht auch Hausmittel und Nahrungsmittel die Behandlung darüber hinaus unterstützen können. Aus unserer Erfahrung als Deutsche Kontinenz Gesellschaft bekommen Patientinnen und Patienten eine Inkontinenz mit einer ärztlichen Behandlung, einem Besuch in einer anerkannten Beratungsstelle oder in einem zertifizierten Beckenbodenzentrum deutlich schneller und besser in den Griff als mit Hausmitteln.

Soforthilfe
  • Zum Arzt gehen:
    Gehen Sie lieber früher als später zum Arzt und lassen Sie sich persönlich beraten, welche Mittel und Maßnahmen Ihnen voraussichtlich am besten helfen.
  • Hilfsmittel:
    Für Männer und Frauen mit Harninkontinenz gibt es spezielle Einlagen oder Slips, die den Urin einfangen. Bei Männern helfen in ausgewählten Fällen auch sogenannte Kondom-Urinale.

Langzeittipps

  • Beckenbodentraining:
    Als dauerhaft äußerst hilfreiche Maßnahme gegen Inkontinenz hat sich Beckenbodentraining etabliert. Erlernen Sie das Beckenbodentraining am besten von einem spezialisierten Physiotherapeuten. Eine so wichtige, ausgeprägte Beckenbodenmuskulatur fördern auch Sportarten wie Yoga und Schwimmen. Eher zu vermeiden sind aufgrund der zahlreichen Erschütterungen Sportarten wie z. B. Joggen, Seil- oder Trampolinspringen oder sämtliche Ballsportarten.
  • Entspannung:
     
    Die Inkontinenz kann auch psychische Ursachen haben
    Dann können Entspannungstechniken wie Autogenes Training Yoga oder Meditation hilfreich sein. 
  • Intimpflege:
    Eine Inkontinenz wird oft durch bakterielle Entzündungen verursacht. Entsprechend sollten Sie das Eindringen von Keimen in die Harnorgane mittels einer ausreichenden Intimhygiene vermeiden.
  • Warme Füße:
    Auch da
    Warmhalten der Füße hat sich bei Inkontinenz und Blasenentzündungen bewährt, weil sich durch Wärme der Entleerungsdrang reduziert. Warme Wollsocken sind ebenso empfehlenswert wie regelmäßige Fußbäder.
  • Kälte meiden: 
    Schützen Sie sich vor Kälte, denn Ihre Muskulatur zieht sich zusammen, wenn Sie frieren. Die Folge ist oft eine ungewollte Entleerung der Blase, anfänglich oft nur tröpfchenweise. Ziehen Sie sich deshalb lieber etwas zu warm an als zu kalt und schützen Sie vor allem Ihren Unterbauch. Und nasse Kleidung natürlich immer sehr zeitnah ausziehen.