Das Kontinenz-Infoportal
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Inkontinenz beeinträchtigt den Alltag – nicht nur körperlich

Damit muss aber niemand leben!

Die Frage, ob Inkontinenz ihren Alltag beeinträchtigt, beantworten die meisten Betroffenen mit einem klaren „Ja“. Dabei ist Inkontinenz keineswegs ein unabwendbares Schicksal, denn der unkontrollierte Harnverlust lässt sich medizinisch meist gut behandeln. Was also ist es, was das Leben der Betroffenen so sehr einschränkt?
Zum einen ist es das ständige „daran denken“, dass das tägliche Leben stört. Die Blase übernimmt das Kommando über den Menschen…. Zum anderen sind da die körperlichen Beeinträchtigungen. Beispielsweise kann das feuchtwarme Klima im Intimbereich Hautreizungen zur Folge haben. Auch vermehrte Harnwegs- und Blasenentzündungen schränken viele Patientinnen und Patienten stark ein. Und das häufige Einlegen von Vorlagen erinnert ständig an das Problem. Entsprechend wirkt sich eine Harninkontinenz nicht nur körperlich, sondern auch psychisch und im Zusammenleben mit anderen, sogar dem Lebenspartner aus.

Und das noch nicht alles:

Bereits als kleine Kinder lernen wir alle, die Kontinenz, also das Einhalten von Urin und Stuhl, so lange zu kontrollieren, bis eine Toilette zur Verfügung steht. Diese elementare Fähigkeit zu verlieren, ist bei den Betroffenen verständlicherweise oft mit Schamgefühlen verbunden. Vor allem, wenn man auf Hilfsmittel wie Windeln oder Inkontinenz-Einlagen angewiesen ist, geht das nicht spurlos am Selbstwertgefühl und am psychischen Wohlbefinden vorüber.

Entsprechend meiden viele Betroffene immer mehr soziale Kontakte außerhalb der eigenen vier Wände. Und auch ihre Mobilität geht oftmals stark zurück – wer möchte mit Inkontinenz schon lange Strecken fahren oder woanders übernachten? Laut einer europäischen Studie sprechen die Betroffenen kaum über ihr Leiden: 39 % teilen ihre körperlichen und seelischen Einschränkungen nicht mal mit dem Partner oder der Partnerin. Und 53 % sagen darüber nichts zu ihrer Familie, geschweige denn zu Freunden. 
Das macht eindrucksvoll deutlich wie groß das Schamgefühl bei diesem so weit verbreiteten Krankheitsbild ist.

Soforthilfe:

  • Wenden Sie sich an einen Arzt. Er kann Ihnen durch einfache Maßnahmen helfen, oder Sie bei komplexen Problemen an eines der zertifizierten Kontinenz- und Beckenbodenzentren weiterleiten. Für sie ist die Diagnose Inkontinenz nichts Besonderes und Medizinerinnen und Mediziner wissen gut, welche Maßnahmen Ihnen wie helfen können.

Langzeittipps:

  • Beckenbodentraining hilft bei der Behandlung von Inkontinenz, um durch spezielle Übungen eine bessere Kontrolle der Blase zu erzielen.