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Harnwegsinfekte: Irgendwann erwischen sie jeden

Inkontinenz als Folge von Infektionen und wie Sie sie in den Griff bekommen

Nicht wenige Frauen kennen den typischen Schmerz und das Brennen beim Urinieren, mit dem sich eine Harnwegsinfektion ankündigt. Wenn Sie jetzt schnell reagieren und gegensteuern, haben Sie die Chance eine Blasenentzündung abzuwenden. Statistisch gesehen macht jede 2. Frau einmal im Leben eine Blasenentzündung mit. Häufig treten diese in zwei Lebensphasen auf: zum einen, wenn Frau mit dem Sex beginnt, zum anderen wenn nach den Wechseljahren die hormonelle Umstellung die „gute“ Scheidenflora schwächt.

Das deutet schon auf das Dilemma hin: die kurze Harnröhre der Frau ist leider auch nur eine kurze Abwehrbarriere. Häufig gelangen Keime (die aus dem Scheidenvorhof der Frau stammen) in die Blase und ein Infekt nimmt seinen Anfang.

Zu den Symptomen einer Blasenentzündung gehören:

  • plötzliche Harninkontinenz
  • häufiger Harndrang sowie häufiges Wasserlassen
  • stark riechender, dunkler oder trüber Urin
  • Schmerzen
  • Brennen beim Urinieren
  • Es kommen nur kleine Mengen Urin
  • Blut in Urin
  • Kältegefühl und eventuell Fieber

Harnwegsinfekte werden durch Bakterien verursacht, die bei einigen Betroffenen leider immer und immer wieder auftreten und zum Teil sehr schmerzhaft sind. Was viele nicht wissen: meist sind sogar körpereigene Bakterien die Übeltäter wie z. B. der normalerweise im Darm lebende E. Coli und die in geringen Mengen bei jeder Frau im Scheidenvorhof leben..
Genauen Aufschluss gibt eine Laboruntersuchung, die Ihr Arzt beim Verdacht auf eine Harnwegsinfektion veranlassen kann.

Doch nicht nur Bakterien können einen Harnwegsinfekt auslösen. Auch ein niedriger Östrogenspiegel wie er mit den beginnenden Wechseljahren auftritt, kann ursächlich sein. In diesem Fall wird das Gewebe in Ihrem Harntrankt – ähnlich wie auch an anderen Körperstellen – trockener. Dieses langsame Austrocknen der Schleimhäute ist zwar natürlich, öffnet aber Bakterien Tür und Tor. Nur intakte Schleimhaut mit ihrem sauren Milieu kann Ihre Funktion als Schutzbarriere erfüllen.

Soforthilfe

  • Wenn der Verdacht nahe liegt, dass es sich um einen Harnwegsinfekt handelt, konsultieren einen Arzt
  • Erfahrungsgemäß verschreibt der Arzt Ihnen Antibiotika – kurzfristig oder als Einmaltherapie.
  • Eine Urinuntersuchung gibt ggf. Aufschluss, um welche Bakterien es sich handelt – das Antibiotikum wirkt dann gezielt.
  • Trinken Sie viel und erhöhen Sie so gezielt die Frequenz Ihrer Toilettengänge – Bakterien werden so ausgespült,
  • Ein Heizkissen auf dem Bauch oder am unteren Rücken kann Schmerzen lindern.

Langzeittipps

  • Leeren Sie Ihre Blase beim Toilettengang vollständig. So vermeiden Sie, dass sich im Rest-Urin Bakterien vermehren können.
  • Ein sauberer und gesunder Intimbereich senkt das Risiko für Harnwegsinfekte. In einem gesunden und starken Scheidenmilieu können sich Bakterien schlechter vermehren.
  • Vermeiden Sie ein „Zuviel“ an Hygiene – zu viel Waschen oder sogar Spülen hilft nicht, sondern verändert das Scheidenmilieu zusätzlich
  • Entleeren Sie bei jedem Toilettengang die Blase vollständig. So vermeiden Sie, dass sich Bakterien auch im Rest-Urin der Blase vermehren.

Vorbeugung ist bekanntlich die beste Medizin, weshalb wir Ihnen auch gezielte Vorbeugung ans Herz legen möchten.

  • Wischen Sie beim Toilettengang mit dem Papier bitte von vorne nach hinten.
  • Reinigen Sie Ihren Intimbereich nicht zu intensiv und verzichten Sie auf aggressive Seifen. Das schützt den natürlichen Säureschutzmantel.
  • Achten Sie darauf, dass Sie Ihre Haut vor Nutzung von Einlagen und Co. nach dem Duschen gut abtrocken.
  • Entleeren Sie die Blase nach dem Verkehr
  • Gehen Sie regelmäßig zur Toilette und halten Sie nicht ein.
  • Unterkühlte Schleimhäute sind abwehrschwach: Also Badekleidung sofort wechseln und: besser Wolle statt Tanga!