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Harninkontinenz und Medikamente

Diese Möglichkeiten haben Betroffene

Wenn Sie an einer Harninkontinenz leiden, sind Sie nicht allein. Ein wichtiges Element der Therapie einer Harninkontinenz stellen Medikamente dar. Wir haben hier die wichtigsten für Sie zusammengefasst:

Anticholinergika

Gemeint sind damit Medikamente, die sich gegen die Wirkung eines Stoffes namens Acetylcholin richten. Das ist ein Nervenbotenstoff. Er ist sehr wichtig für die Übertragung der Erregung zwischen Nerv und Muskel. Anticholinergika – wie das Anti schon sagt – hemmen die Wirkung dieses Botenstoffes.
Acetylcholin hat weitere wichtige Funktionen im Körper.
Das Einsatzspektrum dieser Arzneimittelgruppe ist vielfältig: So werden Anticholinergika beispielsweise zur gezielten Therapie der ÜAB eingesetzt. Sie dämpfen die Blase und damit den Harndrang, die Häufigkeit des Wasserlassens wird reduziert.

Cholinergika

Genauso, wie ANZI-Cholinergika die Blase dämpfen, können Cholinergika die Konzentration des ACH (Acetylcholin) erhöhen und die Blase stimulieren. Ihr Einsatz ist die „Schlaffe Blase“ bzw. die Blasenentleerungsstörung.

Östrogene

Frauen die in die Wechseljahre kommen, machen auch mit Blick auf ihr Gewebe Veränderungen durch. Nicht sofort ersichtlich, aber dennoch sehr wichtig, ist das Nachlassen der Elastizität des Harnröhrengewebe. Eine lokale Hormongabe kann hier einen Beitrag leisten, um die Durchblutung zu fördern. So bleibt das Gewebe gesund und kräftig, was zur besseren Kontrolle bei der Blasenentleerung beiträgt.

Duloxetin

Entwickelt ursprünglich als Antidepressivum, wird Duloxetin in der Gegenwart auch zur Behandlung der Stressinkontinenz eingesetzt. Die Substanz Duloxetin ist ein Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Die Einnahme führt zur Erhöhung der Konzentration der Neurotransmitter, was wiederum zu einer Erhöhung der neuronalen Aktivität und der Kontraktilität des urethralen Schließmuskels während der Urinspeicherphase führt. Die Folge: Ihr Schließmuskel an der Harnröhre kann sich stärker zusammenziehen und mehr Druck von der Blase aushalten. Sie können Ihren Harn besser halten.

Besprechen Sie Ihre Möglichkeiten mit einem Nicht selten kann eine Mischung aus Medikament und anderen Therapiemöglichkeiten sehr gute Ergebnisse erzielen.